25. November 2023
Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen
Dieser Gedenktag geht auf die Ermordung der Schwestern Mirabal zurück. Die Schwestern Mirabal, wurden 1960, nach mehreren vorangegangenen Verhaftungen, in der Dominikanischen Republik durch Militärangehörige des damaligen Diktators Rafael Trujillo verschleppt und schließlich ermordet. Auf internationaler Ebene widmen die Vereinten Nationen (United Nations, UN) seit mehr als 20 Jahren den 25. November der Beseitigung von Gewalt gegen Frauen. Die UN-Generalversammlung hatte den internationalen Aktionstag im Dezember 1999 beschlossen.
Unsere Schirmherrinnen 2023
"Weltweit ist Gewalt das größte Gesundheitsrisiko für Frauen. In Deutschland ist jede dritte Frau mindesten einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen. Jeden Tag versucht ein Mann seine Partnerin oder Ex-Partnerin umzubringen, jeden dritten Tag gelingt ein solches Verbrechen. Etwa ein Drittel der Frauen geben an, Gewalt während der Geburt ihrer Kinder erlebt zu haben. Gewalt an Mädchen und Frauen ist ein direkter Angriff auf die Menschenwürde jeder Betroffenen und untergräbt das Recht auf körperliche Unversehrtheit. Geschlechtsspezifische Gewalt ist weltweit eine schmerzhafte Realität für Frauen aus allen gesellschaftlichen Schichten. Wir dürfen nicht wegschauen, wenn es darum geht, Menschen vor körperlicher oder psychischer Gewalt zu schützen. Auch wir wollen ein Statement setzen für die dringend notwenigen Veränderungen. Wir sind dankbar als Schirmherrinnen an der Aktion dabei sein zu dürfen."
Selen Kara und Christina Zintl
Gewalt kommt nicht
in die Tüte
Rund 35 Prozent aller Frauen in Deutschland sind mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexueller Gewalt betroffen – so das Ergebnis einer Untersuchung der Europäischen Grundrechteagentur von 2014. Gewalt gegen Frauen ist somit ein gravierendes Problem in Deutschland. Doch der Prozentsatz der betroffenen Frauen, die die bestehenden Beratungs- und Unterstützungseinrichtungen nutzen, liegt laut Angaben des bundesweiten Hilfetelefons bei nur circa 20 Prozent.
Gründe für die Nichtinanspruchnahme von Hilfe durch gewaltbetroffene Frauen sind beispielsweise Scham (25 Prozent), 32 Prozent meinen, dass sie keine Hilfe gebraucht hätten, 28 Prozent erscheint ihr Fall zu geringfügig (BMFSFJ 2004).
Durch die Kontakteinschränkungen in der Pandemie ist es zu einem gravierenden Anstieg der häuslichen Gewalttaten gekommen. So ist es in diesem Jahr wichtiger denn je, die Aktion neu aufzulegen und mit dem bewährten „Tüten-Konzept“ in die Öffentlichkeit zu gehen.
Bilder von 2023
Fotos: Navid Heshmati